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Der Humanismus Im 14. Jahrhundert entfaltet sich eine neue Literatur. Diese neue Literatur kommt aus Italien. Der Mensch entdeckt die römische und griechische Antike und er versucht das römische und griechische Gedankengut in sich aufzunehmen. Diese neue Literatur wurde als die Renaissance bezeichnet, denn sie bedeutet eine Wiedergeburt des Menschen unter dem Zeichen der römischen und griechischen Antike. Das Barock (1600-1720) Was bedeutet Barock ? Das Wort stammt aus dem Portugiesischen und bedeutet "eine schiefrunde Perle'. Es bedeutet soviel wie 'unschön', unregelmäbig'. Das Erlebnis des dreibigjährigen Krieges wirkt wie ein Trauma : Der Mensch erlebt die Welt als Chaos. Der Mensch zögert zwischen Weltflucht und Weltsucht. Was ihn charakterisiert, ist die Zwiespältigkeit. § Auf der einen Seite ist für den Menschen der Barockzeit die diesseitige Welt der Herrschaftsbereich des Teufels. Alles ist vergebens und nur der Tod kann den Menschen von seiner Lebensqual befreien. Er sehnt sich nach dem jenseitigen Leben. § Auf der anderen Seite versucht er, seine Existenzangst zu überwinden, indem er sich dem Sinnlichen hingibt. Er will das Leben genieben : das "Carpe diem" ist ein Zwang. Die Aufklärung (1720-1785) Der Mensch der Aufklärungszeit gebraucht die Ratio, das heibt, die Vernunft. Der Mensch der Aufklärungszeit ist tolerant. Was heibt das in der Praxis ? § Das bedeutet die Emanzipation der Minderheiten, die unterdrückt werden. § Die nationalen Schranken müssen überwunden werden. Der Aufklärer ist ein Weltbürger. Harmonie ist oberstes Gebot. § Leibniz hat gezeigt, dass die Welt "die beste aller Welten" ist. Der Aufklärer sucht das Glück im Diesseits und nicht mehr im Jenseits. § Immanuel Kant stellte in einer 1784 erschienenen Schrift die Frage : "Was ist Aufklärung ?" "Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne die Leitung eines anderen zu bedienen. [...] Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen ! ist also der Wahlspruch der Aufklärung." Mit dem Aufschwung der Mathematik, der Astronomie und der Naturwissenschaften gelang es dem Menschen, die Gesetze der Natur zu erkennen. Mit Hilfe der Vernunft ist der Mensch imstande, die Welt zu ergründen. Man vertraut auf die Kraft des Verstandes. Der Mensch beginnt, an den unendlichen Fortschritt des menschlichen Geschlechts zu glauben. Die Empfindsamkeit (1740-1780) Die Natur gilt als das Wunderwerk einer über allem stehenden Vernunft, diese Vernunft wird als Ausdruck göttlichen Geistes empfunden. Der Sturm und Drang (1767-1785) Friedrich Maximilian Klinger (1752-1831). Sein Drama "Sturm und Drang" gab der ganzen Bewegung ihren Namen. Der Sturm und Drang betont die Rolle des Gefühls. Die Vernunft tritt in den Hintergrund. Rousseaus "Zurück zur Natur" spielt eine wesentliche Rolle. Was zählt, ist das Genie. Die Vorbilder sind Homer und Shakespeare. Die Klassik (1786-1832) Goethe und Schiller sind die Hauptvertreter der Klassik. Goethes Weltanschauung richtet sich nach den Lehren Spinozas (Spinoza → 1632-1677). Der Mensch muss bemüht sein, seine Aufgabe zu erfüllen. Schillers Weltanschauung beruht auf dem kategorischen Imperativ von Kants (Kant 1724-1804) : 'Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden anderen jederzeit als Zweck, niemals blob als Mittel brauchst." Schiller versucht jedoch, den Kantschen Dualismus von Pflicht und Neigung zu überwinden.
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