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UN TEXTE DE COMPREHENSION ECRITE

UN QUESTIONNAIRE RELATIF AU TEXTE

Enttäuschung

            Uli besucht seine Eltern, die er seit langer Zeit nicht gesehen hat.

Kaum hatte sich Uli in einem der kühlen ungemütlichen Sessel niedergelassen, wurde er auch schon an den Tisch gebeten. Der Vater hatte eine Flasche Wein geöffnet, was nur bei besonderem Besuch passierte, die Mutter hatte Kerzen angezündet, mit weißem Tischtuch und frischen Servietten gedeckt und das gute Silber aufgelegt.

- Wie zu meiner Konfirmation, sagte Uli.

- Warum nicht ?

Seine Mutter gab ihm das dickste Steak und löffelte fast allen Fleischsaft darüber, während der Vater den Chablis einschenkte und Ulis Glas als erstes füllte.

- Wenn's uns Freude macht.

Man prostete sich zu und aß schweigend. Wie schwer es jetzt fällt, Worte zu finden, dachte Uli. Alle Dialoge sind in solch einer Kleinfamilie verbraucht.

- Wie geht es Eva ? fragte die Mutter

- Ich bin nicht mehr mit ihr zusammen.

UIi spürte das Stück Fleisch, wie es den Hals herunterrutschte und den Magen erreichte, wo es nicht willkommen war.

- Ach ?

 Die Mutter schaute aus ihren blauen Augen ebenso neugierig wie beunruhigt.

- Sie war ein so nettes Mädchen.

 Der Vater nickte bestätigend.

- Und immer freundlich, fügte die Mutter hinzu. Ich hatte sofort Kontakt zu ihr.

- Ja, immer freundlich, wiederholte Uli.

- Hast du Schluss gemacht oder sie ? fragte die Mutter gespielt beiläufig, während sie Gemüse verzehrte.

- Ich.

- Aha.

- Weshalb bist du eigentlich gekommen ? fragte der Vater. Doch sicher nicht, um einen netten Abend mit uns zu verbringen.

Jetzt war es heraus. Es war besser, sofort zu bekennen.

- Ich brauche Geld, sagte Uli so liebenswürdig wie möglich.

- Dachte ich's mir.

Der Vater war zufrieden. Er nahm einen großen Schluck Wein, als müsse er etwas hinunterspülen.

- Ich male nicht mehr, sagte Uli.

- Ah du lieber Gott, sagte der Vater und wischte sich den Mund.

- Bitte ? Die Mutter tat, als verstehe sie nicht.

- Ich male nicht mehr, wiederholte Uli.

- Und das Studium ? fragte der Vater.

- Vorbei.

- Junge, du bist sechsundzwanzig, du kannst doch nicht alles einfach fallen lassen. Andere Männer haben in deinem Alter schon Familie und einen festen Beruf, sagte der Vater.

Die Mutter rang die Serviette wie einen Putzlappen in ihren Händen.

- Und jetzt sind wir wieder gut genug, dir aus der Patsche zu hel­fen.

Der Verdruss in des Vaters Stimme wurde noch übertönt vom Triumph. Hatte er nicht immer gesagt, dass der Sohn einen anständigen Beruf  lernen sollte ?

 - Es ist jedesmal dasselbe und in deinem Fall durchaus nicht lustig,

recht zu behalten, meinte der Vater.

 

Compréhension de l'écrit

 A-     Richtig oder falsch ? Begründen Sie ihre Antwort mit einem Zitat aus dem Text.

  1. Uli gehört einer kinderreichen Familie an.

  2. Die Eltern freuen sich, ihren Sohn wiederzusehen.

  3. Uli wird festlich empfangen. 

  4. Die Eltern und Uli haben sich viel zu erzählen.   

  5. Die Mutter kann Eva nicht leiden. 

  6. Eva hatte den Entschluss gefasst, sich von Uli zu trennen.

  7. Uli hat einen guten Beruf.

  8. Uli besucht seine Eltern, denn er braucht Geld.

  9. Vater wirft seinem Sohn vor, kein gutbürgerliches Leben zu führen.

  10. Der Vater machte sich keine Illusionen.                    

B-     Zitieren Sie eine Stelle im Text, die zeigt,

  1. dass die Atmosphäre gespannt ist.

  2. dass der Sohn es anfangs nicht wagt zu sagen, wozu er gekommen ist.

  3. dass die Mutter ängstlich ist.

  4. dass der Vater konservative Ansichten hat.

  5. dass der Vater verstimmt ist.

C-     Kreuzen Sie den passenden Titel an :

festliches Essen

Zukunftspläne

ein Familientreffen

peinliches Wiedersehen