Accueil > Baccalauréat > Oral > Le commentaire d'un texte

 

Un texte à analyser - Niveau classe de Première ou de Terminale

Quelques éléments d'analyse

Aide lexicale :

ein drückend schwüler Tag : une journée lourde et oppressante

sich die Stirn  tupfen : s’éponger le front

der Reibverschlub : la fermeture à glissière

geschwollen : enflé

scheublich : affreux, horrible

trippeln : trottiner

taumeln : chanceler, vaciller

Quelques rappels méthodologiques

Il s'agit de rendre compte du texte :

en analysant les sentiments et réactions des protagonistes

en exposant les aspects civilisationnels éventuels.

 

Remarque : En gras, les connecteurs logiques

Es war gegen Mittag. Ein drückend schwüler Tag. Auber einer sehr alten Frau und mir stand niemand an der Bushaltestelle. Die Frau nahm auf der Bank Platz. Sie tupfte sich die Stirn, steckte das Taschentuch in die Handtasche. Es fiel ihr schwer, den Reibverschlub aufzuziehen. Es dauerte eine Weile. Sie legte die Fübe übereinander. Sie waren geschwollen. Ich stellte meinen Einkaufsbeutel  auf die Bank. Da sah die Frau mich an. Ich hatte keine Zeit, mich vorzubereiten.

  « Glauben Sie mir, es ist scheublich, alt zu sein. Scheublich. Vergessen Sie es nicht. »

            « Aber... »

            « Was aber ? Sie meinen wohl, alte Leute haben Söhne und Töchter und Enkel. Natürlich haben sie. Trotzdem werden wir in Altersheime gesteckt. Unsere Kinder besuchen uns selten. Und wenn, laufen sie schnell wieder weg. Dabei sind Besuche so wichtig. Am wichtigsten für uns... »

            Die Frau erwartete keine Antwort. Ich war mir nicht einmal sicher, ob sie ihre Sache mir erzählte oder der Handtasche, die sie festhielt.

            « Sie stecken uns Geld unter die Nachttischdecke. Unsere Kinder. Doch zum Kaffeetrinken nehmen sie uns nicht mit. Sie wollen uns los sein. Dafür zahlen sie... »

            Die Frau blickte mich wieder an.

            « Wo ist Ihre Mutter ? und Ihr Vater ? »

            « Meine Eltern sind tot. »

            « Haben Sie aber Glück ! »

            Geräuschlos fuhr der Bus der Linie 10 vor. Er war leer. (...) Die Frau trippelte zum Einstieg. Er war viel zu hoch...

            « Mach schon, Oma », rief der Fahrer.

            Ich lief zu ihr und half ihr hinein. (...) Ich sah noch, dab die Frau beim Anfahren taumelte.

           Ich nahm meinen Beutel von der Bank. Jetzt stand ich allein an der Haltestelle. Ein drückend schwüler Tag.

        Die Szene spielt an einer Bushaltestelle. An der Haltestelle sind nur eine Journalistin und eine ältere Frau. Auffallend ist, dass die alte Frau sehr müde ist. Man sieht es daran, dass sie sich auf die Bank setzt, um sich auszuruhen. Man sieht es auch daran, dass es ihr schwerfällt, den Reißverschluss ihrer Handtasche aufzuziehen. Man erfährt auch, dass die Füße der alten Frau geschwollen sind. Auberßem leidet sie unter der Hitze. Man merkt es daran, dass sie sich die Stirn tupft. Die Szene spielt nämlich an einem schwülen Tag.

          Die alte Frau meint, dass es scheußlich ist, alt zu sein. Es ist klar, dass sie unglücklich ist, denn niemand interessiert sich für sie und ihr Leben. Sie beklagt sich darüber, dass die Kinder ihre Eltern in Altersheime stecken, um  sie  loszusein. Sie hat das Gefühl, dass ihre Kinder sie im Stich lassen. Außerdem wirft sie den Kindem vor, dass sie ihre Eltern selten besuchen. Die alte Frau fügt hinzu, dass Besuche wichtig sind. Es ist klar, dass alte Menschen oft allein sind. Sie langweilen sich und fühlen sich  einsam. Deshalb haben sie es gern, dass man ihnen Gesellschaft leistet. Die alte Frau beklagt sich auch darüber, dass die Kinder sie nicht zum Kaffeetrinken einladen. Das Kaffeetrinken ist eine deutsche Tradition.  Die alte Frau erklärt, dass die Kinder ihnen "Geld unter die Nachttischdecke stecken". Sie meint damit, dass die Kinder ihnen Geld geben, um ihr Gewissen zu beruhigen.

          Dann wendet sich  die   alte   Frau direkt an die Journalistin. Sie fragt : "Wo ist  ihre  Mutter ?  und  ihr  Vater ?" Die Journalistin erwidert, dass sie tot sind. Die alte Frau meint, dass die Journalistin Glück hat. Man kann vermuten, dass die alte Frau meint, dass die Journalisten ihre Eltern endgültig los ist. Sie ist von ihren Eltern befreit, das heißt, ihre Eltern sind keine Last mehr für sie.

          Der Bus kommt. Der Busfahrer sagt : "Mach schon, Oma !" Der Busfahrer ist unhöflich. Er duzt die alte Frau und hat keinen Respekt vor ihr. Darüber hinaus nimmt er keine Rücksicht auf sie, denn er fährt sofort los. Er wartet nicht darauf, dass die alte Frau sitzt.         

           Die Journalistin wiederholt den Satz : "Ein drückend schwüler Tag" Aber diesmal meint sie nicht mehr die Hitze. Sie spricht von der Atmosphäre. Man kann vermuten, dass die Worte der alten Frau auf ihrem Gewissen lasten.