Wien (dpa) - Unmittelbar nach dem Ende des umstrittenen Österreich-Besuches von
Gerhard Schröder (SPD) hat der österreichische Rechtspopulist Jörg Haider erneut den
Bundeskanzler attackiert.
«Herr Schröder gebärdet sich wie ein Feudalherr im 19. Jahrhundert mit dicker Zigarre und bombigem Stil», sagte Haider am Samstag der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Da Schröder bei seiner Kurzvisite die achtmonatigen EU-Sanktionen gegen die rechtskonservative österreichische Regierung verteidigte, habe er «den eklatanten Vertragsbruch» gerechtfertigt, ließ der heutige Kärntner Ministerpräsident Haider über seinen Pressesprecher erklären. «Schröder hat damit neuerlich sein Unrechtsempfinden gegenüber Österreich dokumentiert». Auch der österreichische Regierungschef Wolfgang Schüssel von der Volkspartei (ÖVP) geriet in die Schusslinie Haiders. «Schüssel hat nicht die Stirn gehabt, die Aussagen Schröders zurückzuweisen oder zumindest klarzustellen», schimpfte der langjährige Chef der Freiheitlichen (FPÖ), die seit 15 Monaten an der Bundesregierung in Wien beteiligt sind. |
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