Der millionenfache systematische Mord unter Hitler

Der millionenfache systematische Mord unter Hitler

Hamburg (dpa) - Während der nationalsozialistischen Herrschaft wurden in Europa zwischen 1941 und 1945 etwa sechs Millionen Menschen in staatlichem Auftrag systematisch ermordet. Die meisten Opfer des Holocaust (griechisch etwa «Brandopfer») waren Juden.

Außer Juden wurden auch mehrere hunderttausend Homosexuelle, Sinti und Roma, Behinderte und Oppositionelle umgebracht. Obwohl zehntausende Täter unmittelbar beteiligt waren, erfuhr die deutsche Bevölkerung erst nach dem Krieg das ganze Ausmaß der Gräuel.

Der organisierte Völkermord begann mit Massenerschießungen von mehr als 500 000 Menschen durch Einsatzgruppen der SS und Polizei nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion 1941. Um eine größere Anzahl von Juden möglichst schnell töten zu können, wurden in Polen große Vernichtungslager mit Gaskammern gebaut. Bis Kriegsende wurden Menschen aus ganz Europa in Viehwaggons dorthin transportiert. Wer als arbeitsunfähig «selektiert» wurde, kam sofort in die Gaskammern und wurde mit dem Blausäure-Gas Zyklon B qualvoll umgebracht - insgesamt mehr als drei Millionen. Außer den «Todesfabriken» im Osten gab es vor allem im Reichsgebiet ein weit verzweigtes Netz von Konzentrations- und Sonderlagern.

Die Schätzungen über die Zahl der ermordeten Juden reichen von mindestens 5,3 Millionen bis über sechs Millionen («Dimension des Völkermords», Hrsg. Wolfgang Benz). Hitler wollte insgesamt elf Millionen Menschen töten lassen, wie sich aus Akten der Wannsee- Konferenz ergibt, wo die «Endlösung der Judenfrage» 1942 erörtert wurde. Für die Juden in Israel ist der von ihnen «Shoa» (etwa großes Unheil) genannte Holocaust ein besonderes Trauma.

Unter dem Nazi-Terror litten besonders die Polen mit etwa fünf Millionen Toten, darunter 2,7 Millionen Bürger jüdischen Glaubens. Zu den übrigen zählten Kriegsgefangene, Zigeuner, Homosexuelle, Behinderte und Intellektuelle. In der damaligen Sowjetunion wurden mehr als 2,1 Millionen Juden ermordet. Unter den 300 000 deutschen und österreichischen Nazi-Opfern waren etwa 160 000 Juden.

 

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